Was verbindest du mit Weihnachten? Wie erlebst du diese Zeit? Eher stressvoll und anstrengend – oder besinnlich und erholsam?
Wenn Ersteres zutrifft, darfst du dich einmal fragen – was genau stresst mich eigentlich?
Was denkst du über Weihnachten im Allgemeinen? Sind da gute Erinnerungen verknüpft oder noch mit «etwas Altem» belastet? Hast du ganz bestimmte Vorstellungen und Erwartungen, wie sie idealerweise sein soll? Sind diese Erwartungen realistisch und weshalb habe ich diese Erwartungen? Welchen Anspruch habe ich an mich selbst?
Vielleicht hast du die Idee, dass es besonders harmonisch sein soll – oder du möchtest es besonders gut machen, oder du hast die Erwartung, dass die Kinder Freude haben sollen und doch wenigstens in dieser Zeit einmal nicht so viel streiten müssten etc.
Wenn es dir gelingt, diesen Gedanken mit der zugehörigen Erwartung etwas loszulassen, so wird sich alles ein wenig leichter anfühlen.
Sind da vielleicht auch Erwartungen anderer, die du meinst, erfüllen zu müssen? Hast du dir (unnötigerweise) zu viel aufgebürdet? Weil du anderen (deinen Eltern?) gefallen möchtest und gut dastehen willst? Muss es denn wirklich ein 4-Gang Menü sein? Oder müssen wir uns als Familie immer anpassen obwohl wir merken, dass wir uns und unsere Kinder überfordern- mit viel zu vielen und zu langen Besuchen. Dann, der Stress wenn unsere Kinder aus der Überforderung heraus, nicht mehr in der Lage sind zu kooperieren und sich dass dann entsprechend äussert – was in uns wiederum Stress auslöst, weil wir uns Gedanken machen, was die anderen über uns als Eltern denken, wenn die Kinder sich nicht so verhalten, wie sich dass die anderen vorstellen, dass sich Kinder zu verhalten haben etc.
Du darfst für dich herausfinden – was möchte ich – was möchten wir als Familie? Was möchten wir für unsere Kinder? Was können wir den Kindern und uns zumuten? Ist es zwingend notwendig, auch noch zu diesem Götti und zu diesen Grosseltern auf Besuch zu gehen? Und weshalb glaube ich, dass es notwendig ist? Weil wir das möchten und uns entschieden haben, den Besuch auf eine angemessene Dauer zu beschränken, damit es nicht zu viel wird. Dann nichts wie los! Oder aber, fühlen wir uns verpflichtet, weil es vermeintlich von uns erwartet wird?
Ihr habt immer eine Wahl – es ist eure Entscheidung und ihr dürft Verantwortung übernehmen – im Sinne einer Gestaltungsfreiheit. Ihr dürft eure eigenen Entscheidungen treffen als Familie. Ihr dürft euch austauschen als Paar, wie ihr darüber denkt. Ihr dürft unreflektierte alte Muster von – „ich muss… (z.B. es allen recht machen“) loslassen und eigene Bedürfnisse erkennen und dazu stehen, ohne den kindliche Befürchtungen glauben zu schenken, dass ihr so Anerkennung oder Liebe verliert.
Sind es vielleicht äusseren Umstände, Abläufe oder Strukturen, welche ich noch einmal überprüfen darf? Ist es eventuell sinnvoller in einem anderen Jahr die Geschenke früher zu besorgen? Wie kann ich dafür sorgen, dass ich selbst nicht „auf dem Zahnfleisch“ laufe? Was kann ich ändern, damit nicht alles in letzter Sekunde noch ansteht? Wie sorge ich für mich, damit ich genügend Energie tanken kann? Welchen Stellenwert habe ich da, und was erlaube ich mir? Ist es mir möglich etwas zu entschleunigen und wie mache ich das am besten? Im Wissen darum, dass ich gelassener mit stressigen Situationen und mit meinen Liebsten umgehen kann, wenn ich für mich sorge.
Ich wünsche mir für Dich (Euch), eine Weihnachtszeit – auf die ihr oder eure Kinder einmal gerne zurückblicken könnt und sich gefühlt mit Freude, Gelassenheit und Leichtigkeit im Körper verknüpfen kann!