„Wenn ich Fluche und schimpfe…“
„Wenn ich lüge…“
„Wenn ich aggressiv bin…“
„Wenn ich wütend bin…“
…dann bin ich verzweifelt, spüre einen Schmerz, Trauer, Wut oder Angst.“
„Ich bin auf der Suche nach Verbindung, Autonomie und Sicherheit.“
„Wenn du nur mein Verhalten bewertest und beurteilst , verstehst du gar nicht, wie es in mir aussieht und was mir fehlt.“
„Ich brauche dann echten Kontakt und keine Massregelung, Strafe oder Konsequenz!“
„Liebe mich dann, wenn ich es am wenigsten verdiene, denn dann brauche ich es am meisten!“
Wenn wir davon ausgehen, dass jedes Verhalten einen Sinn hat, ist das eine sehr wichtige Erkenntnis, die hilft, das Verhalten von Kindern besser zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Wenn Eltern oder Erziehungspersonen in der Lage sind, die Bedürfnisse und Gefühle hinter dem Verhalten eines Kindes zu erkennen, können sie besser darauf eingehen und angemessene Unterstützung bieten.
Durch die Entwicklung eines Verständnisses für die emotionalen Bedürfnisse von Kindern können Eltern und Erziehungspersonen auch neue Handlungsalternativen und Lösungen für schwierige Situationen finden, die allen Beteiligten helfen, Konflikte und Spannungen zu bewältigen und positive Beziehungen aufzubauen und das Kind in seiner emotionalen und sozialen Entwicklung fördern.
Verhalten von Kindern als Hinweis auf ungestilltes Bedürfnis erkennen, (benennen), einordnen, versorgen.
- Was sehen wir?
(Verhalten als Strategie zur Erfüllung eines emotionalen Grundbedürfnisses)
- Was für ein Gefühl motiviert das Verhalten?
(Gefühl als Hinweis auf ein ungestilltes Grundbedürfnis)
- Welches emotionale Anliegen?
(Grundbedürfnis welches nach Erfüllung sucht – Kinder können sich emotionale Grundbedürfnisse noch nicht selbst erfüllen)
- Basisgrundbedürfnisse
SICHERHEIT – AUTONOMIE – VERBINDUNG
Wenn ein Kind aggressives Verhalten zeigt, könnte das Verhalten möglicherweise auf eine zugrunde liegende Angst, Wut oder einen Schmerz zurückzuführen sein, die das Kind dazu veranlasst, sich auf unangemessene Weise zu verhalten. Aggressionen sind ein Hinweis auf eine entwicklungsgerechte Abgrenzung oder aber ein Hinweis auf einen Kontaktaufnahmeversuch. Wenn wir uns emphatisch in die Situation des Kindes einfühlen und verstehen, dass es sich um eine Reaktion auf Angst, Wut oder einen Schmerz handelt, können wir besser darauf eingehen und das Grundbedürfnis nach Sicherheit oder Verbindung ansprechen.
Indem wir dem Kind unsere Verbindung und Unterstützung anbieten, zeigen wir ihm, dass es nicht allein ist und dass es jemanden gibt, der es in seiner emotionalen Not sieht. Wir können ihm zuhören, Halt geben, Mitgefühl zeigen und es ernst nehmen. Durch eine Co-Regulation und ein einfühlsames Begleiten können wir dem Kind helfen, sich zu regulieren um ihm Sicherheit zu vermitteln.
Wenn ein Kind beispielsweise provokatives Verhalten zeigt, kann das Verhalten möglicherweise auf eine zugrunde liegende Trauer oder einen Schmerz zurückzuführen sein, die das Kind dazu veranlasst, sich auf unangemessene Weise zu verhalten, um ein ungestilltes emotionales Bedürfnis in Balance zu bringen. Wenn wir uns empathisch in die Situation des Kindes einfühlen und verstehen, dass es sich um eine Reaktion auf Trauer oder Schmerz handelt, können wir besser darauf eingehen und das Grundbedürfnis nach Verbindung ansprechen.
Wenn wir auf aggressives oder provokatives Verhalten mit Strafen oder Konsequenzen reagieren, kann dies das Verhalten verstärken und zu einem Teufelskreis führen. Kinder, die aufgrund von Trauma oder Stress bereits emotional dysreguliert sind, können noch weiter destabilisiert werden, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Bedürfnisse nach Verbindung und Sicherheit nicht erfüllt werden.
Die Verwendung von Strafen und Konsequenzen kann auch das Vertrauensverhältnis zwischen dem Kind und der Bezugsperson beeinträchtigen, was es schwieriger macht, später eine echte Verbindung und Kooperation aufzubauen. Stattdessen ist es wichtig, die zugrunde liegenden emotionalen Bedürfnisse des Kindes zu verstehen und darauf einzugehen, um ein sicheres und unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem das Kind lernen und wachsen kann.
Es ist auch wichtig zu betonen, dass Verhaltensprobleme oft ein Symptom für eine tiefer liegende Ursache sind, wie zum Beispiel Trauma, Stress oder eine zugrunde liegende emotionale Störung. Durch eine empathische und einfühlsame Herangehensweise können wir dazu beitragen, die zugrunde liegende Ursache zu erkennen und zu versorgen, anstatt nur das Verhalten zu bestrafen oder zu unterdrücken.