Mittlerweile weiss man über die Gefahren von Datenmissbrauch im Internet und den daraus erstellten Persönlichkeitsprofilen zwecks psychologischer Beeinflussung Bescheid. Menschen sollen manipulativ mit massgeschneiderten Informationen versorgt werden, aufgrund derer sie dann Entscheidungen treffen. Aufgrund der so erzeugten Emotionen, werden Käufe getätigt, Wahlen getroffen oder Meinungen untermauert.
Nicht anders, aber oft unwissentlich, steht der Mensch seit frühster Kindheit unter Beeinflussung ihm unbewussten Mechanismen. Diese entstehen durch Schlussfolgerungen und Interpretationen von Erlebnissen in der Kindheit. Je nach schöpferischer Kraft des Kindes, fallen diese aktiv- konstruktiv, kompensierend bis überkompensierend oder vermeidend aus. Im Laufe der Zeit, verfestigen sich solche Strategien. Unbewusst haben diese das Ziel, einer subjektiv gefühlten Mangellage zu entkommen.
In der Regel sind uns diese Strategien im Alltag nicht bewusst. Und doch sind es wiederkehrende Verhaltensmuster, die wir in bestimmten Situationen an uns beobachten können. Diese Grundüberzeugung lässt uns in bestimmter Weise Denken, daraus entsteht ein Gefühl und dann handeln wir. Sind wir also fremdbestimmt? In gewisser Weise schon, denn die Fehlinterpretation und die daraus resultierende unbewusste Strategie, wird nicht reflektiert. Sie ist zu unserer Wahrheit geworden und wird im Erwachsenenleben immer noch erlebt und gelebt. Sie limitiert uns, sie lässt uns keine freie Wahl und keine Entscheidungsfreiheit. Erst wenn wir unserem unbewussten Ziel und dem entsprechenden Verhalten bewusstwerden und verstehen, wozu wir in dieser Weise handeln, sind wir in der Lage, diese kindliche Strategie abzulegen und ein Update zu starten. So können wir beginnen, das Verhalten zu hinterfragen und uns neu zu orientieren. Wir gewinnen so wieder die Entscheidungsfreiheit und ein Stück Autonomie über unser Denken, Fühlen und Handeln zurück.